deufert&plischke verstehen sich seit 2001 als ein Künstler:innenkollektiv, das in wechselnden Konstellationen gearbeitet hat und Werke in Tanz, Theater, Film, Fotografie und Musik entwickelt. Ihre Projekte entstehen an den Schnittstellen dieser Disziplinen – und vor allem in den Zwischenräumen sozialer Interaktionen. Ihre künstlerische Praxis ist in Begegnungen, Beziehungen und kollektiven Erfahrungen verwurzelt.
Seit einigen Jahren besteht das Kollektiv aus Kattrin Thomas, Moritz und Simon Deufert, Lena Berger, Karen Zimmermann, Nilüfer Kemper, Philpp Czychon und Lea Gerschwitz.
Die spinnereischwelm – ihr Studio in Nordrhein-Westfalen – dient dabei als Ausgangspunkt für ihre internationalen Projekte, die bereits in Städten wie Los Angeles, New York, Tel Aviv, Alexandria, Athen, Moskau, Wien, Graz, Istanbul, Oulu, Montreal, Rio de Janeiro, Curitiba, Bergen, Stamsund, Kopenhagen, Singapur, Kuopio, Warschau, Posen, Prag, Žilina, Ljubljana, Zagreb, Barcelona und Madrid realisiert wurden.
Fountains
seit 2024
Dieses Happening wird an jeder Station, die es besucht, neu geschaffen. Das sich entwickelnde Thema ist die Fluidität der Körper, ihre Bewegung, ihr Fließen, ihr Ausgießen. «Fountains» ist teils Performance, teils Konzert, teils botanischer Garten und teils Maskentanz. Das Publikum ist eingeladen, seine eigenen Masken zu basteln, sie zu tragen, sich den Tänzen anzuschließen und sich mit den anderen Performern zu vermischen.
Familienangelegenheiten
seit 2023
Ausgehend von der Idee, dass die Familie die kleinste politische Zelle ist, in der täglich geklärt werden muss, wie man zusammenlebt, wie man gemeinsam Entscheidungen trifft und wie man auf eine sich ständig verändernde Welt reagiert, haben deufert&plischke zusammen mit befreundeten Künstler:innen begonnen, Geschichten von so vielen Familien wie möglich zu sammeln, gemeinsam zu tanzen und Ideen und Erinnerungen darüber auszutauschen, was eine Familie ist.
Stoffwechsel
seit 2023
In dieser partizipativen Performance spielt die Kleidung die Hauptrolle. Die finnische Kuratorin und Performerin Johanna Tuukkanen bewegt sich durch eine Landschaft aus Kleidung, Klängen und Worten, die in Zusammenarbeit mit deufert&plischke geschaffen wurde, und lädt das Publikum ein, gemeinsam mit ihr die Landschaft zu verändern, indem sie auf die wichtige Rolle der Kleidung im eigenen Leben hinweist.
A Worn World
seit 2020
«A Worn World» reist als offenes Modeatelier, sozialer Raum und generationsübergreifendes Gemeinschaftsprojekt durch die Welt. Designer:innen und Darsteller:innen arbeiten mit dem Publikum zusammen, sammeln Geschichten und Beziehungen, die Menschen durch ihre Kleidung und zu ihrer Kleidung mit sich herumtragen.
Just in Time
seit 2016
«Just in Time» ist ein Community Projekt, das mit dem Ziel begann, so viele Stimmen wie möglich aus der ganzen Welt zu sammeln, um die Geschichte der Beziehung der Menschen zum Tanz zu erzählen. In Workshops und Tanzbällen werden Briefe an den Tanz geschrieben und aufgeführt, in denen Lieblingsbewegungen geteilt oder Geschichten über das Leben der Menschen im Tanz erzählt werden. Seit 2016 wurden in mehr als 20 Städten über 2000 Briefe gesammelt ... und ein Ende ist nicht in Sicht.
(Übersehene) Künstlerinnen erfinden
seit 2004
Im gemeinsamen Fabulieren erfindet eine Gruppe von Künstler:innen, Kunstliebhaber:innen oder sogar ein ganzes Dorf eine Künstler:in, die aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Herkunft oder ihrer Fähigkeiten vor Ort übersehen wurde. Dieses interdisziplinäre Projekt versucht das nahezu Unmögliche, die Lücken zu schließen, die durch Machtverhältnisse in der Kunstwelt entstehen.
Ballroom Bliss
since 2025
Mit Ballroom Bliss setzen deufert&plischke ihre einzigartige künstlerische Praxis fort, in der Tanz nicht nur Ausdruck, sondern auch Schaffung von Gemeinschaft ist. Seit über zwei Jahrzehnten verstehen sie Choreografie als soziale Kunstform – als einen Raum, in dem Gesellschaft nicht nur dargestellt, sondern gemeinsam erschaffen wird. Ihre neueste Produktion widmet sich der transformativen Kraft des gemeinsamen Tanzens und eröffnet einen Erfahrungsraum, in dem kollektive Bewegung neue Formen des Miteinanders hervorbringt.
Projekte
Förderer & Partner
Die Arbeit von deufert&plischke I spinnereischwelm wird durch zahlreiche Förderpartner ermöglicht und unterstützt, darunter die Spitzenförderung Tanz des Landes Nordrhein Westfalen und die Kunststiftung NRW.
spinnereischwelm
Die spinnereischwelm ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein, der sich der Förderung aktueller Kunst im ländlichen Raum widmet. Mitten in Schwelm schafft der Verein einen offenen Möglichkeitsraum für künstlerische Praxis, Austausch und gesellschaftlichen Diskurs. Im Zentrum der Arbeit stehen Themen mit hoher gesellschaftlicher Relevanz: horizontale Arbeitsweisen im ländlichen Raum, die Lebensrealitäten von Frauen auf dem Land, prekäre Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie Fragen von Körper, sexueller und geschlechtlicher Identität. Die spinnereischwelm e.V. entwickelt ihre Projekte oft gemeinsam mit den Bewohner*innen von Schwelm – in einem partizipativen Prozess, der die Perspektiven und Erfahrungen der Menschen vor Ort einbezieht. Zu den jüngsten Projekten zählt Fountains, eine künstlerische Auseinandersetzung mit Körpergrenzen und dem Tabu der Körperflüssigkeiten, die im ehemaligen Freibad von Schwelm, dem Schwelmebad Fragen nach Intimität, Scham und gesellschaftlichen Normen verhandelte.


























